
Autoren: Val Emmich, Steven Levenson, Benj Pasek, Justin Paul
Verlag: cbj
Erschienen am: 2.9.2019
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3-570-16565-2
Darum geht’s:
Evan Hansen ist schüchtern. Er hat Angst sich Anderen zu öffnen. Also schreibt er Briefe an sich selbst, mit denen er sich Mut machen will. Als einer davon in die Hände eines Mitschülers gerät und dieser sich kurz danach das Leben nimmt, wird Evan für seinen besten Freund gehalten. Evan weiß, dass es falsch ist, aber er klärt das Missverständnis nicht auf. Denn plötzlich hat er die Chance etwas Bedeutendes zu tun. Eine Chance dazuzugehören.
Deswegen empfehle ich dieses Buch:
Zunächst einmal finde ich Evan als Protagonist sehr gut geschrieben. Es ist leicht sich mit ihm zu identifizieren. Zwar trifft er einige schlechte Entscheidungen und ist zwischenzeitlich eher unsympathisch, trotzdem machen es Schreibstil und Charakterisierung leicht ihn zu verstehen und mitzufühlen. Auch sein Mitschüler Connor als zweiter Protagonist ist gut gewählt und beleuchtet sehr passend die andere Seite der Medaille, sodass man immer wieder auch darauf aufmerksam gemacht wird, wie verrückt die ganze Situation eigentlich ist. Zudem betrachtet man Evan so immer wieder aus einer anderen Perspektive, was seinen Charakter vielschichtiger macht.
Evans Geschichte ist bewegend und berührend. Man kann ihm sehr gut folgen und es ist spannend zu sehen, wie aus seinem Wunsch einfach dazuzugehören langsam ein Blick nach außen wird und immer mehr das Bedürfnis Connor nach seinem Selbstmord nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es ist spannend zu betrachten, in wie vielen Situationen Evan die Möglichkeit hat das Netz aus Lügen aufzulösen und es aus ganz verschiedenen Gründen nicht tut. Die Geschichte erzählt von Evans persönlicher Entwicklung und seinem Wachstum, was durch das Ende zum Schluss sehr gelungen zusammengefasst und abgeschlossen wird.
Themen, die „Dear Evan Hansen“ anspricht sind vor allem psychische Gesundheit, Freundschaft aber auch Ehrlichkeit. Sowohl Evan, als auch Connor haben psychische Schwierigkeiten, mit denen meiner Meinung nach sehr gekonnt und einfühlsam umgegangen wird. Evans innere Zerrissenheit und seine Einsamkeit werden sehr gut in Worten eingefangen. Lustige Situationen und Dialoge, die vor allem von den Nebencharakteren getragen werden, schaffen hier guten Ausgleich, sodass man nicht das Gefühl hat nur die schwierige Situation sehen zu müssen.
Heißt also…
Dear Evan Hansen ist ein tolles Buch über den Wert von Freundschaft und den Wert von Offenheit gegenüber Anderen und sich selbst. Klare Leseempfehlung!
Liebe Rike, danke für den Lesetipp. Ich bin gespannt auf weitere! Ein paar (störende) Fragen bleiben: Warum steht auf dem Cover, dass die Geschichte „singt“? Wer ist Connor – der Junge, der sich das Leben nimmt? Da ist der Plot sehr kurzgefasst. Was findest du eine lustige Situation oder einen lustigen Dialog? Da würde mir ein kleines Beispiel helfen und es würde die Empfehlung noch bunter machen…
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Hallo Herr Roth,
Vielen Dank für das Feedback!!
Auf dem Cover steht, das das Buch singt, weil e auf einem Musical basiert. Ich hatte überlegt, ob ich das mit einbringe, war mir allerdings nicht ganz sicher wie. Vielleicht in der Zusammenfassung?
Connor ist der Mitschüler, der Selbstmord begeht, ja.
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße
Rike
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Danke! Und: Gern auch einfach David, auch wenn ich unhöflicherweise beim letzten Mal den Gruß unterschlagen habe.
Herzliche Grüße
David
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