Sexualität ist ein Spektrum. Dieser Gedanke wird in den letzten Jahren immer selbstverständlicher. Dazu gehört auch, dass Repräsentation von Personen, Beziehungen und Geschichten, die zu diesem Spektrum gehören, selbstverständlicher wird. Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe, kann also außer dem, was ich von Freunden gehört habe, nichts dazu sagen, wie realistisch und alltagsbezogen diese Erzählungen sind aber: ich lese sie trotzdem gerne und finde es toll, dass es solche Bücher immer mehr gibt. Und weil ich nunmal vor allem Liebesgeschichten gerne mag: Hier meine Top 10 LGBTQ+ Paare in Büchern. Habe ich noch welche vergessen?
10. Alice Oseman ‚Heartstopper‘ – Elle und Tao
Vor kurzem habe ich die ‚Heartstopper‘-Reihe von Alice Oseman beendet. Und was mir sehr schnell aufgefallen ist, ist, dass hier fast kein heterosexuelles cis-Paar vorkommt. Dafür gibt es umso mehr Paare, die dem LQBTQ+Spektrum angehören und alle eine wunderschöne Geschichte bekommen. Die ganze Reihe wirkt she modern und manchmal geradezu wie eine Anleitung dafür, wie man man mit den Thematiken, die das Thema aufbringt umgehen kann. Ein Beispiel dafür sind Elle und Tao. Die beiden sind zwar nur Nebencharaktere und trotzdem ist es so schön zu sehen, wie sie langsam zueinander finden. Besonders schön ist, dass Tao Elle schon so lange kennt, dass er sie auch vor ihrem Outing als transsexuell kannte. Trotzdem ist die Beziehung der beiden sehr organisch und Tao scheint kein Problem damit zu haben Elle als die Frau/das Mädchen zu sehen, das sie jetzt ist.
9. Casey McQuiston ‚One last Stop‘ – Jane und August
Auch wenn das Buch mich nicht so sehr überzeugen konnte fand ich, dass Casey McQuiston wieder gezeigt hat, dass sie toll queere Geschichten schreiben kann. Das Buch zieht sich ein bisschen und manche der Thematiken wirken meiner Meinung nach zu oberflächlich behandelt: Nichts desto trotz hat das Paar im Zentrum eine tolle Dynamik und sehr romantische Momente.
8. Becky Albertally ‚Love, Simon‘ – Simon und Blue
Was ich an ‚Love Simon‘ so toll fand, war vor allem, dass die Geschichte sich wie eine ganz normale Liebesgeschichte liest. Die sexuelle Identität der beiden Protagonisten wird thematisiert und ist an manchen Stellen sehr zentral und doch geht es vor allem um das Gefühl, dass jeder einzelne Mensch wohl kennt: Die erste Liebe, die Unsicherheit darüber, ob die Person, die man mag einen wohl zurücklag, wer man eigentlich wirklich ist und sein will.
7. David Levithan ‚Letztendlich sind wir dem Universum egal‘ – Rhiannon und A
Oft behandeln Bücher schwule oder lesbische Paare. Bisexualität kommt ebenfalls manchmal vor, wenn auch seltener. Was ich bis jetzt aber noch wirklich wenig gelesen und gesehen habe ist die Repräsentation von Nicht-Binären Charakteren. Und David Levithan macht das hier auf eine unglaublich spannende Weise, indem er es mit einen Fantasyelement verbindet: Denn Protagonist A wacht jeden Tag im Körper eines anderen Menschen auf. Er benutzt zwar die Pronomen ‚Er/Ihn‘, sagt aber auch, dass er sich nicht wirklich als Mann oder Frau identifiziert. Er ist mal das eine, mal das andere. Das Buch stellt daher die spannende Frage, ob man sich wirklich ganz unabhängig von Körper und Geschlecht in eine Seele, eine Persönlichkeit verlieben kann.
6. Laura Kneidl ‚Someone New‘ – Mikah und Julian
Anders als bei Tao und Elle, lernt Micah Julian erst kennen, als er bereits zu dem Mann geworden ist, der er ist. Als ich ‚Someone New‘ gelesen habe, fand ich es zuerst ein bisschen problematisch, dass es sich so ein wenig gelesen hat, als ob Julians Transexualität nur als großer Plotpunkt benutzt wurde – um eine große Wende kurz vor Ende des Buche zu haben. Nichts desto trotz wird durch Julian und Micah Bruder, der schwul ist, hier ebenfalls ein Einblick in die Gedanken und Gefühle gegeben, die die Thematiken Menschen vielleicht näher bringen können. Gerade auch in einem Buch, das so viele Menschen erreicht hat.
5. Mona Kasten ‚Dream Again‘ – Scott und Ezra
Eine weitere Reihe, die sehr viele Menschen erreicht hat ist die ‚Again‘-Reihe von Mona Kasten. Auch hier taucht ein schwules Paar auf, wenn auch nur als Nebencharaktere. Gerade Scott taucht allerdings auch in den vorherigen Büchern auf und wird so ein wichtiger Charakter der Reihe. Und die Geschichte der beiden ist so niedlich und süß, dass ich wirklich gerne ein ganzes Buch zu ihnen gelesen hätte.
4. Sarina Bowen ‚The Ivy Years‘ – Graham und Rikker
In der ‚Ivy Years‘-Reihe ging es mir ähnlich, wie bei anderen Reihen: Ich fand es toll, dass hier eine LGBTQ-Geschichte mittendrin ist und einfach dazugehört. Klar: Sarina Bowen macht die Sexualität der beiden insofern zum ‚Sonderthema‘, als das die beiden auch hier beide in der Vergangenheit Homophobie erlebt haben und gerade Graham immer noch traumatisierte von dieser Erfahrung ist. Aber das Buch erzählt, wie die beiden trotzdem zusammenfinden und ein wirklich starkes Paar, das sich gegenseitig unterstützt und über dieses Ereignis hinweghilft, bilden. Zudem zeigt es, wie unterschiedlich Menschen mit Diskriminierungserfahrungen umgehen.
3. Emma Scott ‚Someday Someday‘ – Silas und Max
Auch in diesem Buch, das ich erst vor kurzem beendet habe, steht die traumatische Erfahrung, die Menschen, die dem LQBTQ+-Spektrum angehören, auch heute noch manchmal machen müssen, im Vordergrund. Und auch wenn die hier geschilderten Ereignisse auf jeden Fall sehr stark dramatisiert sind und heute nicht mehr passieren würden, ist es doch auch hier der Zusammenhalt und die Unterstützung, die die beiden Protagonisten am Ende zu einem wirklich tollen Paar macht und ihre Geschichte, meiner Meinung nach, zu einem wirklich tollen Leseerlebnis.
2. Alice Oseman ‚Heartstopper‘ – Charly und Nick
Mir wurde die ‚Heartstopper‘-Reihe von einem Freund empfohlen. Er betonte immer wieder, wie süß die Geschichte sei. Und gleich nach dem ersten Band ging es mir ganz genauso. Charlie und Nick sind wirklich unglaublich niedlich zusammen und die Art, wie die beiden zueinanderfinden, Nick sich als bisexuell zu verstehen lernt und letztendes die Geschichte durch so viel Unterstützung der Freunde und Familie weitergeht, ist einfach wirklich toll. Ich kann diese Reihe sehr empfehlen und freue mich schon auf die Serien-Adaption auf Netflix 🙂
1. Casey McQuiston ‚Royal Blue‘ – Henry und Alex
Dieses Buch war vor 2 Jahren mein absolutes Jahreshighlight. Und im Zentrum steht ein paar, das zufällig aus zwei Jungs besteht. Und es ist einfach wirklich super gemacht: Denn wie überfordert Alec am Anfang von seinen Gefühlen für Henry ist und wie wenig er sie einordnen kann ist einfach nur süß. Nachdem er die Frage nach seiner eigenen Sexualität jedoch für sich geklärt hat, wird die Geschichte so viel mehr: Die Nebenplots, die Beziehung zwischen einem Prinzen und einem Präsidentensohn, die witzigen Reaktionen von Alex Familie: All das macht eine Liebesgeschichte vom Feinsten, die ich jedem ans Herz legen kann.