Ruins of Love – Gefangen

Autorin: Meghan Devos

Verlag: Penguin/Random House

Erschienen: 1.5.2022

Seitenzahl: 480 (Print)

ISBN: 9783641263850


‚Hey Grace‘ (…) ‚Sei…‘

‚Vorsichtig‘, beendete sie den Satz für mich. (…) ‚Ich weiß. Du auch, ja?‘ “ (S. 188)


Darum gehts:

Irgendwann in der Zukunft: Die Welt ist durch Kriege fast komplett zerstört. Die Überlebenden haben sich in Camps zusammengeschlossen und kämpfen ums Überleben. Der Leiter des Camps „Blackwing“ ist der 21-Jährige Hayden. Als er bei einem Raubzug Grace begegnet, sieht er sein leben schon zu Ende gehen. Doch sie verschont ihn und so ist es bei der nächsten Begegnung, bei der sie schwer verletzt ist, für ihn klar, dass er ihr ebenfalls helfen muss. Er nimmt sie als Gefangene mit. Und das obwohl sie eigentlich der Feind ist.

Das sage ich…

…zum Inhalt:

Die Welt, die in diesem Buch gezeichnet wird, hat mich direkt ih ihren Bann gezogen. Düster, gefährlich und sehr plastisch wird beschrieben, wie schlecht die Lage ist, in der sich die Camps und die wenigen Überlebenden in ihnen befinden. Nichts desto trotz fand ich, dass man von der ersten Seite an auch die Hoffnung deutlich spürt, die gerade durch den Protagonisten Hayden und seine Einstellungen vermittelt wird. Ich mochte sehr, wie sich die Geschichte entwickelt hat und mochte vor allem die Abwechslung zwischen ruhigen, emotionalen und romanischen Momenten auf der einen und dramatischen, spannenden, gefährlichen Momenten auf der anderen Seite.

…zu den Protagonisten:

Vor allem auf Hayden sollte hier noch einmal genauer eingegangen werden. Er ist, obwohl er so jung ist, ein Mensch, der in die Verantwortung gedrängt wurde. Obwohl er sich diese Rolle nicht gewünscht hat, nimmt er sie wahr und als Leser bekommt man sehr schnell ein Gefühl dafür, warum. Trotz des Leides, der Brutalität und der Unmenschlichkeit, die die geradezu postapokalyptische Welt ausmachen, ist er immer wieder auf der Seite des Lebens, tut sich schwer mit dem, was teilweise um des Überlebens willen getan werden muss und kümmert sich um sein Camp. Die Menschen liegen ihm am Herzen und je öfter diese fürsorgliche, liebevolle Seite zum Vorschein kommt, desto mehr versteht man, warum er eben doch in dieser Position ist und er wächst einem ans Herz. Er ist vielschichtig, toll erzählt und trägt die Geschichte sehr gut.

Grace ist in vielerlei Hinsicht ein tolles Gegenstück zu Hayden. Denn auch wenn sie in manchen Dingen anders gestrickt ist, mehr man schnell, wie sehr sie Hayden stärkt, aber auch durch ihn gestärkt wird. Sie ist stark und unabhängig und es wird schnell deutlich, warum deswegen genau sie diejenige ist, die, wenn auch zunächst als Gefangene, gut in das ‚feindliche‘ Lager passt. Durch ihre Persönlichkeit und ihren Charakter, sowie ihr Zusammenspiel mit Hayden wirkt es zudem nie unglaubwürdig, wie sich die Geschichte entwickelt, sondern sehr passend und harmonisch.

...zum Stil:

Für den Schreibstil dieses Buches gebe ich ein wenig Punktabzug. Denn dieser war an einigen Stellen wirklich störend. Das liegt an einigen Formulierungen, die sehr altertümlich klingen, anderen, die sehr oft wiederholt werden und manche Passagen, die durch den Aufbau und die Satzstruktur einfach holprig wirken. Vieles hiervon liegt sicherlich auch an einer weniger gelungenen Übersetzung, aber es gab auch Passagen, in denen eindeutig der Schreibstil an sich das ‚Problem‘ war.

Heißt also:

Ein tolles Sci-Fi-Buch, bei dem der Lesefluss jedoch stellenweise unter dem Schreibstil leidet.

Bewertung: 3.5 von 5.

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