
Autorin: Meghan Devos
Verlag: Penguin/Random House
Erschienen: 1.5.2022
Seitenzahl: 464 (Print)
ISBN: 9783641263867
Er hatte nicht versucht, mich zurück- oder aufzuhalten. Da war nur die stumme Bitte in seinen Augen gewesen“ (S. 43)
Darum gehts:
Trotz der Welt um sie herum haben Grace und Hayden sich füreinander entschieden. Doch an ihrer jeweiligen Herkunft hat sich nichts geändert – und das zwingt sie wieder auseinander. Doch als Grace in ihrem eigentlich Lager zurück ist, wird nur immer mehr klar, wie sehr sie einander brauchen, um zu überleben.
Das sage ich…
…zum Inhalt:
Die triste und brutale Welt, die in dieser Reihe erschaffen wurde, hat auch hier wieder sehr gut funktioniert. Die verschiedenen Camps, der Kampf ums Überleben – Nachdem das Verhältnis von Grace und Hayden jetzt allerdings geklärt ist, wird dieser zweite Band deutlich spannender. Denn die Handlung betrifft nun nicht mehr nur die Frage, wie die beiden zueinander stehen, sondern vielmehr die Frage nach ihrer Position innerhalb dieser Welt. Es war eine interessante, wenn auch etwas vorhersehbare, Entscheidung die beiden jetzt wieder zu trennen und Grace in gewisser Weise zu einer Doppelagentin zu machen. Ich fand sehr gelungen!
Ein Kritikpunkt hier ist, dass es trotz der Welt, die als sehr stark nach dem Survival of the Fittest-Prinzip funktionierend bezeichnet wird, Passagen gibt, die hier mehr als unstimmig sind. Es wird auf Raubzügen übermäßig geredet, Vorsichtsmaßnahmen außer acht gelassen und so weiter.
…zu den Protagonisten:
In meiner Rezension zum ersten Band habe ich vor allem Hayden hervorgehoben. Hier steht für mich absolut Grace im Vordergrund. Und ihre Gedanken und ihr hin- und hergerissen sein, aber auch die Gefahr, in der sie seit ihrer Rückkehr schwebt, und toll eingefangen. Als Leser schafft man es gut sich in sie hineinzuversetzen. Gleichzeitig bekommt man einen besseren Eindruck von Greystone (Graces Camp) Sie macht eine Entwicklung durch, die gelungen gezeichnet und beschrieben ist.
Hayden hat ebenfalls einen inneren Kampf nach dem ersten Teil auszutragen. Bei ihm steht dieser jedoch vor allem am Anfang im Vordergrund. Ich fand es bei ihm etwas weniger stimmig und etwas zu wenig auserzählt.
Ein großer Kritikpunkt ist die Entwicklung der Beziehung der beiden. Klar gibt es romantische, spannungsgeladene Momente – oft aber auch sehr plumpe, graphische intime Szenen. Diese fühlen sich einfach unpassend und unnötig langgezogen an.
...zum Stil:
Hier gilt, was bereits in der Rezension zum ersten Teil stand: An manchen Stellen ist Megan Devos Schreibstil leider sehr holprig und repetitiv. Die gerade erwähnten Szenen fallen hier besonders auf.
Heißt also:
Dieses Buch führt leider nicht ganz so gut weiter, was der erste Band begonnen hat. Nichts desto trotz wird ein dritter Band gut vorbereitet und es gibt starke Szenen!