Dunbridge Academy – Anyone

Autorin: Sarah Sprinz

Verlag: LYX

Erschienen: 25.5.2022

Seitenzahl: 464

ISBN: 978-3-7363-1684-3


„Man mag es kaum glauben, aber offensichtlich löst es tatsächlich Probleme, wenn man einfach miteinander spricht.“ (S. 246)

Darum gehts:

Tori und Charles sind schon ewig beste Freunde. Und eigentlich auch schon seit langem ineinander verliebt. Doch Toris Schwarm und Charles Schauspielpartnerin in „Romeo und Julia“ machen die Sache kompliziert.

Das sage ich:

…zum Inhalt:

Der erste Teil der ‚Dunbridge‘-Reihe war ein wenig holprig und durch das Alter der Protagonisten auch teilweise absolut nicht glaubwürdig. Das ist hier anders. Denn Tori und Charles verhalten sich mehr dem Alter entsprechend, die Geschichte fließt besser, die Handlung kommt besser in Fahrt. Das Setting am Internat ist nach wie vor wirklich toll und die Rahmenhandlung, die durch das Theaterstück in gewisser Weise entsteht hat mir sehr gefallen! Shakespeare ist immer für ein wenig Dramatik gut. „Romeo und Julia“ ist zwar so ziemlich das bekannteste seiner Stücke ist und sowohl direkte Interpretationen, als auch Verweise und Metaebenen gibt es zu Hauf, aber es war hier trotzdem toll umgesetzt!

Großer Kritikpunkt: Die Kommunikation! Es ist ein Klischee, und wer mir schon eine Weile folgt oder sich schonmal mit mir über Bücher unterhalten hat weiß das: Kommunikation ist wichtig! Und das sie in Büchern ganz oft nicht funktioniert und als Mittel zum Zweck benutzt wird, um Drama zu erzeugen, stört mich massiv. Leider auch hier! Dazu im nächsten Abschnitt mehr.

…zu den Protagonisten:

Tori und Charles sind beides tolle Menschen, die nachvollziehbar und vielschichtig gezeichnet werden. Interessant sind vor allem die Unterschiede in der Herkunft der Beiden: Tori als jemand aus der „High Society“ und Charles der Sohn eines einfachen Bäckers. Wie die beiden damit umgehen, dass es für ihre Freundschaft zwar keine Rolle spielt, aber durch Eltern, Erfahrungen, etc. doch immer wieder Thema wird, war toll erzählt.

Die beiden sind schon lange beste Freunde. Und hier kommt der große Kritikpunkt: Denn diese Freundschaft fand ich oft nicht glaubwürdig. Den Großteil des Buches verbringen die beiden damit sich aus dem Weg zu gehen. Sie vertrauen sich einander nicht an, lassen immer mehr Missverständnisse entstehen. Teilweise sogar bewusst. Immer wieder wird zwar betont, wie gut die beiden befreundet sind, aber die Kommunikation zeigt nichts davon. Es ist schwierig einem guten Freund/einer guten Freundin zu sagen, dass man sich in Sie/Ihn verliebt hat – Ich hätte auch nicht erwartet, dass sofort reiner Tisch gemacht wird. Aber es ist zu lange hinausgezögert, um wirklich zu wirken.

…zum Stil:

Sarah Sprinz schreibt wunderschön. Das gelingt auch im zweiten Band der Dunbridge-Academy wieder. Gleichzeitig ist das auch etwas, was es frustrierender macht: Denn sie fängt die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren und eben die fehlende Chemie zwischen den beiden und den jeweils anderen ‚Partnern‘ zu gut ein. Es wird sofort klar, wo die Chemie stimmt und wo nicht, weswegen die Misskommunikation umso stärker auffällt.

Heißt also:

Tolle Rückkehr an die Dunbridge Academy – allerdings mit einer großen Schwäche.

Bewertung: 3.5 von 5.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s