Autorin: Lena Kiefer
Verlag: cbj
Erschienen: 21.12.2020
Seitenzahl: 432
ISBN: 978-3-570-16599-7
Meine Gefühle für ihn waren immer noch da – Sie hatten sich nie vertreiben lassen. Aber die Frage, ob es eine Chance für uns gab … ich konnte sie jetzt nicht beantworten. (S. 311)
Darum gehts:
Die Fortsetzung von Lena Kiefers „Don’t love Me“ spielt ca. sechs Monate nach dem Ende des ersten Bandes. Kenzie und Lyall haben sich zerstritten und getrennt. Doch nun müssen sie zusammenarbeiten, als Lyalls Mutter beide für ein Bauprojekt auf Korfu anwirbt.
Das sage ich…
…zum Inhalt:
Der zweite Band hat mir besser gefallen, als der erste. Auch hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber dadurch, dass man Lyalls Hintergrund jetzt kennt und dieses Geheimnis zwischen den beiden aus dem Weg geräumt ist, bekommt man im zweiten Teil mehr Nebenplots, die wirklich spannend waren. Es entwickelt sich zum Beispiel eine Art Detektiv-Subplot, der gut erzählt und spannend ist. Außerdem bekommt man nach der Kurzgeschichte „Don’t Kiss me“ hier weitere Szenen zwischen Finlay und Edina. Die Nebenplots sorgen auch dafür, dass Nebencharaktere ein wenig mehr auserzählt werden, was mir gerade bei Lyalls Mutter richtig gut gefallen hat. Sie bekommt viel mehr Dimensionen, weil ihr ständiges zwischen den Stühlen stehen und die damit verbundene Zerrissenheit deutlicher werden. Man wird super mit hineingenommen in ihr Gefühl es beiden Seiten der Familie und deren sehr unterschiedlichen Werten und Vorstellungen gerecht machen zu müssen.
…zu den Protagonisten:
Sowohl Lyall, alsauch Kenzie haben mich zu Beginn dieses Buches wirklich gestört. Lyall ist melodramatisch und malt die Dinge sehr viel schwärzer als sie sind. Kenzie ist am Anfang zurecht wütend, beharrt auf dieser Wut dann aber so lange und ist uneinsichtig, was ich wirklich anstrengend fand. Beide bleiben in ihren Haltungen auch sehr lange wirklich stur und geraten so immer wieder aneinander.
Diese Sturheit und den Streit fand ich wirklich schade und zu lange aufrecht gehalten, denn sobald die beiden zusammenarbeiten wird mehr als deutlich, was für ein gutes Team die Beiden sind, und wie gut zu miteinander funktionieren und sich am Herzen liegen. In vielen einzelnen Passagen zwischendurch und als sie sich dann wieder zusammenreißen, sind sie ein so tolles Paar, aufmerksam und liebevoll, dass man die Geschichte einfach lieben muss. In diesen Passagen habe ich immer wieder gedacht was für tolle Charaktere Lena Kiefer hier geschrieben hat und wie gut die beiden zusammenpassen.
…zum Stil:
Bei „Don’t Kiss Me“ habe ich geschrieben, dass Lena Kiefers Stil schön und flüssig zu lesen ist, was auch hier der Fall ist. Teilweise zu kitschig und doch oft auch temporeich und spannend.
Heißt also:
Ich habe den zweiten Teil noch ein bisschen lieber gelesen, als den ersten und freue mich schon auf das Finale dieser Reihe.