
Autorin: Lyssa Kay Adams
Verlag: Kyss
Erschienen: 16.2.2021
Seitenzahl: 400
ISBN: 978-3-499-00266-3
In tausenderlei Hinsicht war Alexis das Beste, was ihm je passiert war. Und er hatte keine Ahnung, wie er ihr das sagen konnte, ohne alles zu ruinieren. (S. 31)
Darum gehts:
Der dritte Band von Lyssa Kay Addams setzt fast direkt dort an, wo der zweite Teil endete und führt die Geschichte aus der Sicht von Alexis (einer Freundin der Protaginistin aus Bd. 2) und Noah (ein weiteres Mitglied der Männertruppe, die den Secret Bookclub bildet) weiter. Noah und Alexis sind schon lange beste Freunde und Noah ist eigentlich auch schon lange in Alexis verliebt. Nur hat er ihr das noch nicht gesagt. Aber als sie ihn um seine Hilfe bittet, bekommt er die Gelegenheit dazu. Naja… Die Hilfe des Buchclubs braucht er trotzdem.
Das sage ich…
...zum Inhalt:
Diese Buchreihe ist anders. Sie hat Humor, sie hat Biss, sie hat Herz. Lyssa Kay Addams schafft es außerdem meiner Meinung nach immer wieder genau die richtige Balance zwischen Kritik an Geschlechterstereotypen und dem Bedienen ebendieser zu finden. „Liebesromane zum Frühstück“ ist da keine Aussnahme. Die Konsequenzen, die das Ende des zweiten Teils hatte, werden hier durch Alexis erzählt und nicht ignoriert, was mir sehr gut gefallen hat. Auch andere Elemente, die man aus den ersten beiden Bänden kennt und liebt sind wieder dabei – die Unterhaltungen des Buchclubs, der Russe und die anderen Figuren und vieles mehr. Die Themen sind wieder ähnlich, und doch sind die beiden Protagonisten so angelegt, dass es eben mehr ist, als eine bloße Fortführung. Sie bringen Neues mit, nehmen Altes auf und so wird der dritte Band zu seiner ganz eigenen tollen Geschichte.
…zu den Protagonisten:
Alexis war zwar im zweiten Band eher ein Nebencharakter, aber ihre Geschichte ist trotzdem eine wirklich wichtige. Es war toll in diesem dritten Band nun mehr über sie zu erfahren und zu lesen, wie sie mit den Nachwirkungen des zweiten Bandes umgeht. Sie ist ein durch und durch guter Mensch, setzt sich für andere ein und stellt deren Bedürfnisse über ihre eigenen. Ihre Selbstlosigkeit und die Empathie, die damit einhergeht, hat sie in meinen Augen wirklich sympathisch gemacht und war ein schöner Gegenpunkt zu den beiden vorherigen Protagonistinnen, die hier nicht so stark waren. Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich fand, dass diese Charaktereigenschaften in manchen Passagen auch ihre negative Seite gezeigt haben und für mich nicht immer deutlich genug erzählt wurde, wieso Alexis so viel aufgibt und so viel Negatives auf sich nimmt. Alexis Geschichte ist in diesem Buch zum Beispiel eng mit der ihrer Familie verbunden, die sie nie gut behandelt (hat), ihr praktisch fremd ist und trotzdem von ihr so sehr bedacht wird.
Noah ist für mich wieder ein Beispiel dafür, wie gut Lyssa Kay Addams Geschlechterrollen thematisiert und behandelt. Er ist ein Mann, der viele stereotyp männliche Merkmale vertritt, und trotzdem wird er nicht darauf reduziert. Er darf sensibel und aufmerksam sein und es wird zudem deutlich, wie sehr er auch unter manchen Ansprüchen leidet, die an ihn als Mann gestellt werden. Er muss sich regelrecht vom Einfluss seines Stiefvaters freikkämpfen und hat so eine tolle Entwicklung im Verlauf des Buches.
Im Gegensatz zu den anderen beiden Büchern starten die beiden Protagonisten hier weder als Paar, oder als Feinde, sondern als beste Freunde. Ich mag solche Geschichten sehr gerne, fand allerdings auch hier, wie in so vielen anderen, dass die beiden direkt am Anfang schon eine zu klare mehr als Freunde-Dynamik haben. Sie stehen sich sehr nahe, was zwar schön ist, aber es ein wenig unglaubwürdig gemacht hat, dass das Thema zwischen den beiden wirklich noch nie aufgekommen ist.
…zum Stil:
Lyssa Kay Adams schreibt Wohlfühlbücher. Ihre Sprache vermittelt auch hier wieder so viel, dass es wieder ein richtiges Highlight war „The secret Bookclub“ zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin, man lacht, man fühlt den Schmerz, man fiebert mit.
Heißt also:
Auch der dritte Band der „Secret Bookclub“-Reihe lohnt sich wieder. Viel Humor, Viel Tiefgang – eine super Fortsetzung.