
Autorin: Kerstin Gier
Verlag: Fischer (FJB)
Erschienen: 20.6.2014
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3-8414-2105-0
Nirgendwo lernt man einen Menschen besser kennen als in seinen Träumen, und nirgendwo kann man mehr über seine Schwächen und Geheimnisse erfahren.
Darum gehts:
Liv und ihre Schwester ziehen zusammen mit ihrer Mutter nach London. Neue Schule, neue Umgebung, neue „Geschwister“. Und die Träume, die Liv hat werden plötzlich auch seltsam – sie träumt von vier Jungs, die ein seltsames Ritual ausführen. Aber es war ja nur ein Traum, oder? Genau daran beginnt sie plötzlich zu zweifeln, denn die Jungs sind sehr real und wissen plötzlich Dinge, die sie ihnen nur in ihrem Traum gesagt hat. Diesem Rätsel muss sie natürlich nachgehen.
Das sage ich…
…zum Inhalt:
Kerstin Giers Stärke liegt meiner Meinung nach vor allem in ihrer Fähigkeit lustige, originelle Charaktere zu kreiren und ihren Geschichten einen tollen Humor zu verleihen. Das schafft sie auch hier wieder. Die Prämisse fand ich sehr kreativ und gut umgesetzt – Man wird bereits auf der ersten Seite in eine absurde Situation katapultiert und die Geschichte geht genauso einfallsreich weiter. Ich fand die Traumwelt spannend erzählt und erdacht und muss sagen, dass ich es gerade im ersten Band toll fand, dass Kerstin Gier nicht zu schnell und zu einfach antworten gibt. Sie verliert sich meiner Meinung nach auch nicht zu sehr in der humorvollen Seite der Geschichte, sondern kreirt ein wirklich spannendes Geheimnis, das am Ende sogar dazu führt, dass dieses Buch richtig spannend wird und sich fast wie ein Krimi/Thriller anfühlt. Luzides Träumen ist an sich schon spannend – diese Erweiterung um das fantastische Element setzt ihm die Krone auf. Man fliegt nur so durch die Seiten.
…zu den Protagonisten:
Im Fokus des Buches steht Liv. Sie ist neugierig, stur, schlagfertig und noch so viel mehr. Ich konnte mich sofort mit ihr identifizieren und fand sie sehr sympathisch. Ihr Blick auf die Welt, ihre Art nachzufragen und dem Geheimnis auf den Grund gehen zu wollen fand ich sehr nachvollziehbar und eine gute treibende Kraft hinter der Handlung.
Andere Figuren, die sehr prominent sind, sind Livs Schwester Mia, ihre neuen „Stiefgeschwister“ Grayson und Florence, sowie die Freundesgruppe um die beiden. Kerstin Gier beweist hier wieder ihr Können, denn alle Nebencharaktere sind so einzigartig und auf ihre Art sympathisch (oder eben auch nicht…), dass man für alle ein tolles Gespür bekommt. Gerade Grayson fand ich toll – er ist etwas muffelig, ein wenig zurückgezogen, hat aber ein Herz aus Gold, das er immer wieder unter Beweis stellt. Mia war mir vor allem durch ihre Dynamik mit Liv sympathisch. Die beiden sind ein tolles Schwesternpaar und haben sowohl witzige Schlagabtausche und Streits, als auch Momente, in denen sie sich so lieb umeinander kümmern und unterstützen.
…zum Stil:
Kerstin Gier schreibt zwar wirklich keine literarisch anspruchsvollen Bücher, aber mich begeistern sie trotzdem jedes Mal. Ihre Art und Weise Charaktere zu beschreiben, innere Monologe, die das Geschehene kommentieren, bestimmte Ausdrücke (wie z. B. für die Großmutter von Grayson und Florence, die immer schlecht drauf ist, nur Ocker trägt und deshalb von Liv und Mia den Spitznamen „Das Bocker“ bekommt) – All das macht ihren Witz, ihre Kurzweligkeit und ihr Talent fürs Geschichtenerzählen aus.
Heißt also:
Auch wenn an die „Edelstein“-Trilogie für mich nichts herankommt, hat mich auch dieses Buch von Kerstin Gier wieder begeistert.
Danke für deine Einschätzung zum Buch! Es steht noch auf meiner Lese-Liste, eben weil ich die Edelstein-Trilogie so mitreißend und auch witzig fand. Vielleicht wage ich mich dann auch mal an diese drei Bände! – Viele Grüße, Tala
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Danke für deinen lieben Kommentar 🙂
Ich finde es lohnt sich! Wenn dir die Edelstein-Trilogie gefallen hat, gefällt dir die Reihe auf jeden Fall auch.
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Damit ist die Reihe noch weiter hoch auf der Leseliste gerutscht 😉
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