
Autorin: Vanessa Schöche
Verlag: Vajona
Erschienen: 10.2.2021
Seitenzahl: 544
EAN: 978-3-948985-02-8
Sei ein einziges Mal mutig Will“ (S. 442)
Darum gehts:
Will ist durch und durch Pessimist. Sie hat aufgegeben im Leben etwas erreichen zu wollen, denn ein Traum nach dem nächsten ist geplatzt. Dann lernt sie Josh kennen. Und der ist ziemlich stur, wenn es darum geht, sie zu überzeugen weiterzumachen.
Das sage ich…
...zum Inhalt:
Träume sind etwas Wichtiges und Wunderschönes. Träume können uns motivieren und anspornen dahin zu kommen, wo wir hinwollen. Aber manchmal sind es auch Träume, die uns im Weg stehen, weil wir sie immer und immer wieder nicht verwirklichen können. Mit genau dieser Thematik setzt sich dieses Buch auseinander und das sehr gelungen. Es geht darum, wie Will lernen muss, dass ihre Träume eben nicht so unrealistisch sind, wie sie denkt und das es eben nicht falsch ist etwas vom Leben zu erwarten. Denn das, wovon Will träumt, ist eben nicht etwas riesiges, weltbewegendes, sondern einfach ein Berufswunsch. Und die Gründe dafür, warum sie selbst hier das Gefühl hat ihre Messlatte zu hoch zu legen, sind sehr dramatisch. Ich fand tatsächlich zu dramatisch. Denn natürlich gehören Schicksalsschläge irgendwie zum Genre New Adult, aber ich finde auch, dass die Motivationen und Handlungen, die daraus entstehen gut durch die Erzählung gestützt und begründet sein müssen. Das kam meiner Meinung nach manchmal zu kurz. Genau wie Josh – aber dazu im nächsten Punkt mehr. Dieses Buch hat eine wichtige Botschaft und doch wirkt es manchmal zu oberflächlich und kitschig.
Ein positiver Punkt sei hier noch erwähnt: Ich fand den Titel, wie schon beim ersten Band, auch hier wieder unfassbar gut gewählt. Die doppelte Bedeutung von „Broken Will“, nämlich einmal als gebrochene Will (wie die Protagonistin, die sich zerbrochen fühlt) und einmal als „gebrochener Wille“ (wie der Wille weiter dem Traum nachzustreben) ist wirklich passend.
…zu den Protagonisten:
Will hätte ich am liebsten manchmal durchgeschüttelt. Denn ihre pessimistische Einstellung und ihre Schwarzmalerei machen gerade den Einstieg dieses Buches schwer. Natürlich fühlt man sich manchmal hoffnungslos und weiß nicht, wie es weitergehen soll, aber ich fand es teilweise einfach nicht nachvollziehbar und störend, dass sie so vehement an dieser Einstellung festgehalten hat und sich selbst damit im Weg stand. Und wie ich immer wieder geschrieben habe: Natürlich sind Gefühle nichts rationales, aber Bücher haben, finde ich, die Aufgabe dem Leser genau diese Irrationalität nahezubringen und sie durch die Erzählung gut zu begründen und verständlich zu machen. Und gegen Ende gelingt das auch wirklich super. Die Entwicklung, die Will durchmacht, ist wunderschön eingefangen und hat viele tolle und inspirierende Momente. Will an sich ist zudem ein wirklich sympathischer Mensch – schlagfertig, witzig, loyal und wirklich liebenswert.
Josh wurde zu viel im Hintergrund gehalten. Denn er ist sympathisch, gutherzig, stark und hat durch seine Familie und seine Wertvorstellungen wirklich auch eine spannende Geschichte, von der gerne mehr hätte erzählt werden können. So wirkt er oft wie ein Nebencharakter und Mittel zum Zweck, nicht wie ein richtiges Gegenüber.
…zum Stil:
Der Schreibstil dieses Buches hat mich leider wirklich gestört. Einzelne Passagen und Sätze sind zwar wirklich wunderschön und aussagekräftig, aber im Großen und Ganzen waren leider so viele Formulierungen unglücklich gewählt, zu oft wiederholt oder einfach grammatikalisch falsch, dass es mich stellenweise wirklich aus dem Leseflow gebracht hat.
Heißt also:
„Broken Hope“ war ein richtiges Highlight für mich. Dagegen hat dieser zweite Teil mich leider eher enttäuscht. Und das ist schade, da eigentlich wirklich viel Potenzial da war.
[…] Hat mir leider echt ein bisschen den Lesefluss gestört. 3/5 (Auch hierzu gibt es hier schon eine vollständige […]
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