Vergissmeinnicht

Autorin: Kerstin Gier

Verlag: Fischer

Erschienen: 29.9.2021

Seitenzahl: 480

ISBN: 978-3-949465-00-0


Nur was, wenn das kein Fantasyroman wäre, sondern Wirklichkeit? (S. 223)

Darum gehts:

Quinn und Matilda sind Nachbarn. Und eigentlich haben sie weder viel miteinander zu tun, noch können sie sich besonders gut leiden. Doch als Quinn in einen mysteriösen Unfall verwickelt wird und sich danach mit einer ganz anderen Welt auseinandersetzen muss, wird Fantasyfan Matilda schnell zu seiner Vertrauten. Die beiden landen mitten in einem Abenteuer – und vielleicht ist ja sogar die Liebe im Spiel.

Das sage ich…

…zum Inhalt

Ich hatte echt Schwierigkeiten in dieses Buch hineinzukommen. Kerstin Giers gewohnt witzige und originelle Charaktere sind zwar von der ersten Seite an da und man hat schnell das Gefühl, dass eine spannende Geschichte angelegt ist, aber es passiert wenig. Die erste Hälfte des Buches etabliert die Welt und Charaktere, ist dabei aber doch wirklich in die Länge gezogen, sodass ich mich am Anfang echt gelangweilt habe.

Aber dieses Buch ist immer noch ein Kerstin Gier Buch – es konnte mich am Ende also doch überzeugen. Nach den anfänglichen Längen kennt man die Welt und die Charaktere und die Geschichte nimmt Fahrt auf.  Und so wurde „Vergissmeinnicht“ am Ende doch zu einer Romantasygeschichte mit viel Witz, Herz und Kreativität, die Lust auf den zweiten Band dieser Reihe macht. Insbesondere ein kurzer Auftritt einer meiner Lieblingscharaktere aus der „Edelstein“-Trilogie und raffinierte Selbstreferenz dabei konnten mich ab Mitte nochmal für dieses Buch gewinnen.

…zu den Protagonisten

Quinn und Matilda könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem bilden die beiden ein super Ermittlerteam. Und beide haben interessante Hintergründe, die sich im Verlauf dieses Buches immer besser ergänzen. Gerade Matildas Leidenschaft für Fantasybücher und ihre Bereitschaft die übernatürlichen Dinge, die Quinn erlebt, einfach zu glauben ist ein toller Gegensatz zu Quinn, der eigentlich nichts so leichtfertig glaubt, und macht sie wertvoll als Partnerin. Matildas Schwärmerei für Quinn, den sie eigentlich für ein arrogantes Arschloch hält und Quinns anfängliche Abneigung gegen sie und ihre Familie ist ebenfalls ein witziger Kontrast. Beide Protagonisten bekommen eine tolle Entwicklung als eigene Figuren, aber auch als Team und tragen die Geschichte so gut, dass der lange Einstieg nicht so lang wurde, dass ich das Buch aus der Hand gelegt habe.

Noch kurz zu den Nebencharakteren: Denn dies wäre kein Kerstin Gier Buch, wenn nicht auch die Nebencharaktere so witzig und originell wären, dass ich sie hier kurz erwähnen will: Ohne zu viel zu sagen: Aber besonders Matildas Familie und Quinns Psychotherapeutin sorgen für viel Humor.

…zum Stil

Normalerweise schreibt Kerstin Gier nur aus der Sicht ihrer weiblichen Protagonistin. Das hat sie hier nicht gemacht. Ob es nun angepasst an den Trend von New Adult Büchern ist, oder durch die Geschichte motiviert – man bekommt fast abwechselnd Kapitel aus Quinns und Mathildas Sicht. Das war am Anfang sehr ungewohnt, weil man es nicht von ihr kennt, hat dann aber doch echt gut zur Geschichte gepasst. Quinns Sicht war auch in mancher Hinsicht nötig, weil man nur so in die Fantasywelt folgen konnte. Der Stil an sich ist aber sehr Kerstin Gier typisch – flott, witzig, viel innerer Monolog und vor allem witzige Wortspiele/ Wortneuerfindungen. Hat mir sehr gefallen! 

Heißt also:

Am Anfang hat es sich echt gezogen, aber liebenswerte Charaktere und ein spannendes Ende haben mich am Ende doch überzeugt.

Bewertung: 4 von 5.

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