
Autorin: Anna Savas
Verlag: LYX
Erschienen: 23.12.2021
Seitenzahl: 512
ISBN: 978-3-7363-1559-4
„Manche Geschichten müssen zu Ende gehen. Manche Geschichten haben ein Eigenleben. Manche Figuren machen, was sie wollen, völlig egal, ob es in den Plot passt oder nicht, oder ob man danach alles umwerfen muss. Manche Geschichten sind stärker.“ (S. 490)
Darum gehts:
Jamie und Ella sind beste Freunde. Bis Ella sich von ihrem Freund trennt. Denn kurz danach überschreiten die beiden diese Grenze doch. Und das verändert die Situation zwischen ihnen von Grund auf.
Das sage ich:
Mich hat dieses Buch leider sehr enttäuscht. Und das liegt an einem Zusammenspiel der Kategorien, die ich hier sonst immer in meinen Rezensionen habe, weswegen ich diese bei dieser Rezension einmal zusammenfassen möchte.
Eins der größten Probleme, dass ich mit diesem Buch hatte war, dass Protagonist Jamie sehr oft wehleidig und nörgelig wirkte. Zwar läuft gerade in der Mitte des Buches wirklich viel schief für ihn und eine unerwiderte Liebe ist natürlich nicht schön, aber das ständige betonen dieser Umstände macht sie ja auch nicht besser. Am meisten hat es mich gestört, dass er, obwohl er immer wieder betont wie sehr er leidet und wie schlimm seine Situation ist, nicht die Initiative ergreift. Er spricht seine Gefühle nicht an, macht Dinge mit sich selbst aus, sucht nicht aktiv nach Lösungen. Diese Kombination hat mich wirklich genervt.
Der zweite Punkt resultiert hieraus. Denn weil sowohl Jamie, als auch Ella nicht viel kommunizieren und sich anderen anvertrauen bleibt die Handlung oft stehen oder geht nur schleppend voran. Ich fand es manchmal regelrecht langweilig und es hat viel zu lange gedauert, bis die Geschichte tatsächlich vorankam.
Auch mein dritter Kritikpunkt hängt hiermit zusammen. Denn es wird immer wieder betont, wie gut Ella und Jamie miteinander befreundet sind und wie nahe sie sich stehen und schon immer gestanden haben. Aber diese enge Freundschaft und Verbindung kommt einfach nicht rüber. Denn obwohl sie angeblich über alles miteinander reden können und sich schon seit sie sich kennen einander anvertrauen und unterstützen, haben sie für den Großteil des Buches Geheimnisse voreinander und reden nicht miteinander, was die Handlung ebenfalls aufhält. Das macht die Freundschaft und am Ende die Beziehung meiner Meinung nach im Großen und Ganzen wirklich unglaubwürdig und nur wenig nachfühlbar.
Zwei Sachen, die ich an diesem Buch toll fand, seien hier aber noch gesagt: Mir hat der Schreibstil meistens sehr gut gefallen . Jamie ist Musiker und es gibt einige Passagen, in denen er Musik komponiert oder Ella diese Musik hört. In diesen Passagen ist der Schreibstil poetisch, und das Gefühl, dass wirklich gute Musik auslöst, wird unglaublich schön transportiert. Ich mochte außerdem die Beziehungen, die beide zu ihren Freunden hatte. Wenn die beiden mit ihren besten Freunden unterwegs waren, hatte dieses Buch immer eine tolle Atmosphäre und die Freundschaft zwischen den Jungs und den Mädchen war wirklich super eingefangen.
Heißt also:
Auch wenn ich manche Sachen schon fand, hat mich dieses Buch an sich leider wirklich nicht überzeugt. Schade! Ich hätte es wirklich gerne gut gefunden.
Vielen lieben Dank an die Bloggerjury und den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar! 🙂