Für immer ein Teil von Dir

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Es ist nicht wirklich schwer, ein Kind zu lieben, dass man geboren hat, auch wenn man es noch nie gesehen hat.“ (S. 182)

Darum gehts:

Kenna und Scotty bekommen ein Kind zusammen. Doch noch bevor ihre Tochter geboren wird, stirbt Scotty in einem tragischen Unfall und Kenna wird dafür verantwortlich gemacht. Fünf Jahre später wird sie aus dem Gefängnis entlassen und will endlich ihr Kind kennenlernen. Doch Scottys Eltern und vor allem sein bester Freund Ledger stehen ihr dabei im Weg. Das macht es umso komplizierter, als sich zwischen Kenna und Ledger Gefühle entwickeln.

Das sage ich…

…zum Inhalt:

Ich lese jedes Mal wieder gerne die Bücher von Colleen Hoover! Sie schreibt Liebesgeschichten mit so viel Herz, Schmerz und Feingefühl, dass man nicht anders kann, als immer wieder mitgerissen zu werden. So ging es mir auch mit diesem Buch. Das Herz des Buches bildet hier allerdings nicht die romantische Liebe, sondern die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter. Denn auch wenn Ledger und Kenna sich ineinander verlieben ist es doch Kennas Liebe zu ihrer Tochter Diem, die die Geschichte motiviert und vorantreibt. Ihr Einsatz, ihr Schmerz, ihre Liebe zu einem Kind, dass sie noch nie getroffen hat – All das macht dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.

…zu den Protagonisten:

Kenna ist eine Figur, die einem ans Herz wächst. Und das obwohl man am Anfang nicht unbedingt viel Sympathie für sie hat. Denn sie ist geradezu besessen von ihrem Vorhaben Diem kennenzulernen und es dauert eine Weile, bis es nicht mehr wirkt, als ob sie dabei sämtliche Regeln, Gefühle anderer und Vorgaben außer acht lässt. Aber vielleicht ist es auch genau das, was sie so fantastisch macht: Sie ist eine Figur, die ganz genau weiß, was sie will, die so stark von Liebe motiviert ist und alles dafür tut, um ihrer Tochter eine gute Mutter zu sein. Wenn dann nach und nach die ganze Geschichte um Scottys Unfall zutage tritt und immer mehr Details ans Licht kommen, hat man auch einfach Mitgefühl mit ihr und wünscht sich richtig sie am Ende glücklich zu sehen. Ihre Geschichte bricht einem das Herz, macht das langsam aber sicher gründlich wieder gut.

Ledger ist ebenfalls eine Figur, die einem nicht von Anfang an sympathisch ist. Denn sobald er erfährt, wer Kenna ist, ist sein Hass auf sie die treibende Kraft hinter seinen Handlungen. Aber Colleen Hoover kriegt es wie immer hin, von Anfang an deutlich zu machen, wie viel Herz und guter Mensch hinter dieser Fassade steckt. Denn er ist in gewisser Weise zu Diems Ziehvater geworden und so ist es am Ende auch hier die Liebe zu ihr, die seine Meinung ändert und irgendwie auch für die Beziehung zwischen im und Kenna sorgt.

Diem ist eine Figur, die vielleicht auch kurz angesprochen werden sollte: Dieses kleine Mädchen ist so energiegeladen, lustig, und fröhlich, dass man sofort versteht, warum sie von allen um sich herum in Schutz genommen und geliebt wird – eben ein sehr süßes Kind!

…zum Stil:

Ein Grund, warum Colleen Hoovers Bücher sich immer wieder lohnen, ist ihre Art mit Worten umzugehen. Sie lässt jede Nuance, jedes vielschichtige Gefühl, jede Entwicklung lebendig werden und erzählt schmerzhafte, tragische Geschichten, ohne ihre Leser*innen jemals ganz ohne Hoffnung zurückzulassen. Das gelingt ihr auch hier wieder und die poetische, gelungene Sprache trägt toll durch das Buch.

Heißt also:

Ich könnte ewig von diesem Buch schwärmen!