
Autorin: Madeleine Miller
Verlag: Bloomsbury
Erschienen: 21.09.2017
Seitenzahl: 368
ISBN: 978-1-4088-9138-4
Wir sind alle da, Göttin und Sterbliche und der Junge, der beides war.“ (S. 287)
Darum geht’s:
Der junge Prinz Patroclus wird nach einer Konfrontation ins Exil geschickt. An König Peleus Hof lernt er dessen Sohn Achilles kennen und freundet sich mit ihm trotz aller Unterschiede zwischen den beiden an. Doch kurz nachdem sich die Freundschaft der beiden zu mehr entwickelt, bricht der Krieg um Troja aus. Achilles soll in Troja kämpfen und Patroclus entscheidet sich ihm zu folgen.
Das sage ich…
…zum Inhalt:
Ich lese oft Bücher auf Empfehlung – dies hier war eins davon. Denn obwohl dieses Buch schon vor einigen Jahren erschien, ist es auf den sozialen Medien nach wie vor beliebt und viel besprochen. Und rein inhaltlich konnte ich das gut verstehen.
Die Geschichte ist voller Spannung und Emotionen und schafft es meiner Meinung nach wirklich gut die Sage rund um den trojanischen Krieg zu nehmen und etwas ganz Neues daraus zu erschaffen. Die bekannten Elemente und Figuren tauchen auf und werden doch durch Patroclus als neue Figur und die Liebesgeschichte/die Freundschaft, die in gewisser Weise einen Anker/eine Brille darstellt, mit der auf das Geschehen geguckt wird, geprägt. Dieses Buch ist unglaublich brutal an manchen Stellen, voller Wendungen und so nie langweilig.
Das Ende will ich hier nicht verraten, aber ein bisschen muss ich dennoch sagen: Die letzten Kapitel und Sätze nehmen einen richtig mit! Herzzerbrechend ohne Ende!
…zu den Protagonisten:
Spannend ist in diesem Buch, wie Madeleine Miller es schafft, die unglaublich starken Kontraste zwischen Patroclus und Achilles herzustellen und die beiden dennoch wie ein harmonisches Team/Paar wirken lässt. Patroclus ist die Erzählstimme und sein Blick auf Achilles ist oft geradezu poetisch. Die Kontraste verstärken dieses Gefühl manchmal noch. Auch wenn sich ihnen so viel in den Weg stellt und alles gegen die beiden spricht, fühlt man mit ihnen und für sie und ist am Ende nur umso getroffener.
…zum Stil:
Wenn ihr meine Rezension bis hierhin gelesen habt, habt ihr bestimmt den Eindruck bekommen, dass ich dieses Buch richtig gut fand. Und zu einem Teil stimmt das auch. Ich muss aber leider massiv Punkte abziehen. Denn dieser Aspekt hat mich richtig frustriert: Der Schreibstil. Nicht, weil er an sich schlecht ist. Der Stil war nur leider absolut nichts für mich. Denn eine Situation jagt die nächste, es gibt einige Zeitsprünge, riesige Entwicklungen/Veränderungen werden in wenigen Sätzen abgehakt. So poetisch Madeleine Millers Sprache manchmal auch ist und wie wunderschön – Es fühlte sich für mich so gehetzt und sprunghaft an, dass ich Probleme hatte. Aber sowas ist ja Geschmacksache.
Heißt also:
Die beiden Hauptfiguren und die Geschichte an sich haben mir wirklich gefallen. Der Schreibstil hat sich für mich allerdings so sprunghaft und abgehackt angefühlt, dass ich dieses Buch nicht so richtig genießen konnte.